Albert Moßner wurde 17.04.1829 in
Märkisch-Friedland (im Nordwesten von Polen) als Sohn des
Kaufmanns Ludwig Moßner und seiner Ehefrau Maria geb. Markwald geboren.1,4) Das erste Semester nach dem Abitur
studierte er in Berlin, setzte dann das Studium in Bonn fort.4) Er wurde in Bonn am 27.04.18492) als
Jurastudent immatrikuliert, wurde 1849 in der Landsmannschaft Teutonia Bonn aktiv und 1850 als Bursche recipiert.
Nach dem Studium kehrte Moßner nach Berlin zurück, war im Oktober 1851 Auskultator am Stadtgericht Berlin und im
Juni 1853 Referendar im Bezirk des Kammergerichts. An der Universität Göttingen promovierte er am 10.10.1853 zum Dr.
jur.4)
Dr. jur. Albert Moßner war Erster jüdischer Anwalt und Notar in Preußen.4) Januar 1861 wurde
er an das Kreisgericht Jüterbog versetzt mit Dienstsitz in Luckenwalde. 1864 ist er als "Rechtsanwalt in
Luckenwalde" aufgeführt.4,6,7)
Der Rechtsanwalt und Notar Dr. jur. Albert Moßner starb im Alter von 53 Jahren am 03.09.1882 in Berlin infolge eines
Schlaganfalls und wurde dort auf dem Jüdischen Friedof beigesetzt.1,4) Der Bericht über die Beisetzung -
siehe Reinhard Hillebrand, a.a.O. - beschreibt die große Trauerversammlung4), zu der auch der deutsche
israelitische Gemeinde-Bund und die Deutsche Fortschrittspartei gehörte.
Albert Moßner hinterließ seine Witwe Betty geb. Sommerfeld und möglicherweise 2 Söhne Karl und
Paul.4)
Anmerkung: Albert Moßner war weder bei Bandaufnahme noch als Bursche Mitglied des erst 1875 gegründeten
Corps Teutonia. Da Albert Moßner - nachdem er 1849 als Fuchs in die Landsmannschaft Teutonia eintrat, 1950
recipiert, d.h. Bursche wurde, war er mindestens 25 Jahre Landsmannschafter der ursprünglichen Landsmannschaft Teutonia
Bonn, bevor im Jahr 1875 die Aktiven - bis auf 2 Burschen - der Landsmannschaft "untreu" wurden und zum SC (Bonner
Senioren-Convent der Corps) wechselten. Da aber 3 Burschen für eine aktive Verbindung notwendig waren, mußte die
Landsmannschaft Teutonia suspendieren (=sich vertagen). Die Alten Herren, was Bbr. Moßner 1975 zweifelsfrei gewesen sein
muß, hatten nur die Wahl, der alten ursprünglichen Landsmannschaft treu zu bleiben oder den Treuebruch mitzumachen,
um nicht das Band zu verlieren. Die Universität Bonn und insbesondere ihr Universitätsrichter von Salomon waren in
dem nach 1875 entstehenden Streit um Namen und Farben deutlich erkennbar auf der Seite der Corps. Das Corps Teutonia
suspendierte mehrfach, bis es endgültig erlosch.
Quellen:
1.) Ewiges Verzeichnis der Landsmannschaft Teutonia Bonn von 1844 im Coburger Convent, Historisches Archiv, 1844 - heute
2.) Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Amtliches
Verzeichniß des Personals und der Studirenden der Königlichen Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu
Bonn
3.)
Universität
Bonn, Jüdische Studierende in Bonn 1818-1918, Fundstelle Bd. 3, Nr. 411
4.) Ra. Reinhard Hillebrand,
"Dr.Albert Moßner (1829-1882) Erster jüdischer Anwalt und Notar in Preußen", in Zeitschrift Recht
und Politik 2012, Berliner Wissenschafts-Verlag, S.237 ff.
5.) Frankfurter Journal, Nr. 240, Beilage 10.09.1858,
http://books.google.de/books...
(dort S.56)
6.) Der Arbeiterfreund: Zeitschrift des Central-Vereins für das Wohl der ..., Band 4 von Central-Verein für das Wohl
der arbeitenden Klassen,
http://books.google.de/books...
(dort S. 266)
7.) Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, 1861,
http://books.google.de/books...
(dort S. 60 des Amtsblatts)
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