Carl Velten wurde als Sohn eines Dorfschullehrers am 04.09.1862 in Fluterschen bei Altenkirchen/Westerwald geboren. Nach bestandener Reifeprüfung 1882 ging er nach Bonn, um neuere Sprachen zu studieren. Im Wintersemester 1883/84
trat er der erst ein Jahr zuvor auf Anregung von Geheimrat Moritz Trautmann gegründeten Neuphilologischen Verbindung, der späteren Nassovia bei, 1949 erfolgte die Fusion L! Palaioteutonia und L!
Nassovia zur L! Teutonia, wobei die aktuellen Farben rot-schwarz-gold von L! Nassovia übernommen wurden.
Nach Abschluß seines Studiums hatte Carl Velten das Glück, eine fast 6-jährige Studienreise durch England, Frankreich, Italien, Algerien, Tunesien und Ägypten machen zu können. 1891-92 bereitete er sich am
Seminar für Orientalische Sprachen der Universität Berlin für den Dragomandienst vor, d.h. Dolmetsch für den Verkehr zwischen den
Landesbehörden und den Gesellschaften und Konsulaten im Orient. Dann berief der damalige Kommandeur der Kaiserlichen Schutztruppe und spätere Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, Oberst Freiherr von Schele, den sprachgewandten jungen Philologen
nach Daressalam, wo er von 1893-1896 die Stelle eines Sekretärs und Dragomans beim Kaiserlichen Gouvernement bekleidete.
Carl Velten promovierte zum Dr. phil. und war Professor für Orientalische Sprachen an der Universität Berlin.
Nachdem Prof. Dr. phil. Carl Velten sich zur Ruhe gesetzt hatte, verbrachte er einige Jahre im Tessin, um dann nach England überzusiedeln. Er war mit einer englischen Aristokratin verheiratet. Während des II. Weltkrieges starb Prof. Dr. phil.
Carl Velten am 1. April 1942 in Woking, Grafschaft Surrey (England), im gesegneten Alter von 80 Jahren.
Publikationen:
1.) Märchen und Erzählungen der Suaheli (Suahelitext: Band XVIII der Lehrbücher des Oriental. Seminars), Berlin, 1898
2.) Grammatik des Kinyamuesi, der Sprache der Wanyamuesi in Deutsch-Ostafrika nebst Wörterverzeichnis, 1901
3.) Praktische Anleitung zur Erlernung der arabischen Schrift der Suaheli, Gött. 1901
4.) Reiseschilderungen der Suaheli, Gött. 1901
5.) Sitten und Gebräuche der Suaheli nebst Rechtsanschauungen, Göttingen, 1903
6.) Prosa und Poesie der Suaheli, Berlin, 1907;
7.) Praktische Suaheli-Grammatik nebst einem Deutsch-Suaheli - Wörterverzeichnis, 3. Aufl., Berlin, 1910 * Suaheli-Wörterbuch, 1. Teil, Suaheli-Deutsch, Berlin, 1910
8.) Suaheli-Sprachführer für Postbeamte, Berlin, 1910
9.) Taschenwörterbuch der Suaheli-Sprache, Suaheli-Deutsch und Deutsch-Suaheli, Berlin, 1911
10.) Gebräuche der Suaheli, 1898
11.) Erklärung einiger ostafrikanischer Ortsnamen, 1898 * Die Sprache der Wahehe, Grammatik und Wörterbuch, 1899
12.) Kikami, die Sprache der Wakami in Deutsch-Ostafrika, 1900
13.) Die Spitznamen der Europäer bei den Suaheli, 1900;
14.) Hundert Suaheli - Rätsel, 1904.
Quellen:
1.) Ewiges Verzeichnis der Landsmannschaft Teutonia Bonn von 1844 im Coburger Convent, Historisches Archiv, 1844 - heute
2.) Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Amtliches Verzeichniß des Personals und der Studirenden der Königlichen Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu
Bonn, Sommersemester 1883 (urn:nbn:de:hbz:5:1-16084)
3.) http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Velten
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